Halsbandleguan

Allgemein

Der natürliche Lebensraum des Halsbandleguans streckt sich über Weite Teile West- bzw. Mittelamerika und reicht bis Mexiko. Für gewöhnlich findet man den Leguan in steinigen und Trockenen Gebieten.
Seine Nahrung ist in der Natur sehr abwechslungsreich und reicht von anderen Leguanarten, über Insekten, bis zu sehr selten auch Beeren. Eine Untersuchung von Mageninhalten in der Natur ergab hierbei dass in gewissen Gebieten auch eine gewisse Beerensorte gerne gefressen wurde.
Allerdings ist der Leguan für gewöhnlich ein Jäger der auf kleine Echsen sowie Insekten Jagd macht und sich davon ernährt. Dabei ist der Leguan keiner der ruhigen Sorte - sozusagen ein kleiner Tyranosaurus Rex.
Dabei kann der Leguan sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen indem er nur auf seinen Hinterbeinen läuft und mit dem Schwanz sein Gleichgewicht hält.
Früher wurde die Art Crotapythus collaris in Unterarten unterteilt. Dies ist durch neue Untersuchungen aber mittlerweile veraltet. Aktuell werden die verschiedenen "Farben" in ihr Verbreitungsgebiet unterschieden. So ist z.B. der Crotapythus collaris auriceps nun der Crotapythus collaris (Utah).

Haltung

Auch wenn viele Halter der Meinung sind ihre Tiere artgerecht zu halten, so wird niemand in der Lage sein einen Halsbandleguan wirklich artgerecht zu halten.
In der freien Natur streifen die Tiere in sehr großen Revieren umher - diese großen Reviere lassen sich nicht realisieren. Lediglich eine naturnahe Haltung ist möglich und dies sollte man zum Wohle der Tiere auch so gut wie möglich umsetzen.
Man sollte bereits vor der Anschaffung der Tiere ein geeignetes Terrarium besitzen. Dabei muss man in der Planung auch mit hohen Investitionen in Technik rechnen da die Lampen etc nicht besonders günstig sind. Aber wer seinen Tieren etwas Gutes tun will muss wohl oder übel auch bereit sein dafür zu investieren.
Die Haltungsanforderungen lassen sich hierbei grob in 2 Kategorien einteilen.

Terrarium und Terrariumgröße

Eines ist gewiss - dem Halsbandleguan kann es nicht groß genug sein. Auch wenn die gesetzliche Haltungsrichtlinie in den meisten Ländern ein relativ kleines Terrarium vorsieht, so bedeutet dass nicht das es ihm genügen würde. Größer ist in diesem Fall besser.
Aber auch die Einrichtung und der Bodengrund sind wichtig um dem Leguan ein möglichst gutes Zuhause zu bieten. Sand als Bodengrund führt des öfteren zu Problemen und sollte vermieden werden.
Falls die Tiere Sand fressen, so kann es passieren, dass sich Sandklumpen im Magen bzw. Darm der Tiere bilden die schlussendlich zu einem Darmverschluss führen. Dieser endet leider viel zu oft tödlich für die Tiere.
Es gibt zwar auch sogenannten verdaulichen Calzium-Sand aber selbst mit diesem speziellen Sand kann es durchaus zu einem Darmverschluss kommen, da sich das Calciumcarbonat teilweise deutlich langsamer auflöst, als neuer Sand aufgenommen wird. Des Weiteren kann es ebenfalls zur Verklumpung kommen.
Der beste Bodengrund wäre eine Felsennachbildung (z.B. aus Styropor/Styrodur und PU Schaum) der mit Fliesenkleber bestrichen und am Schluss mit D3 Holzleim oder Epoxydharz versiegelt wird.
Im Holzleim bzw. Epoxyd lässt sich während der Trocknung noch hervorragend eine Schicht Sand auftragen der für sicheren Halt sorgt.
Ohne diese Sandbehandlung wird die Felslandschaft durch die Versiegelung glatt und die Tiere rutschen nur auf dem Boden aus anstatt sich physiologisch bewegen zu können.
Anschließend noch eine Handvoll Muschelgrit verstreut und fertig ist der Boden.
Das Gleiche gilt auch für die Rückwände, die für unsere Leguane unbedingt geformt sein sollte und ihnen Klettermöglichkeiten sowie auch Plateaus bieten sollte. Auch hier ist es am einfachsten eine grobe Struktur mit Styropur/Styrodur zu formen und mit PU Schaum ein paar Unregelmäßigkeiten einzubringen.
Die Rückwand kann danach genauso mit Fliesenkleber bestrichen und versiegelt werden. Auch hier sollte eine Schicht Sand für den notwendigen Halt aufgebracht werden. Der Sand ist aufgrund des hohen Absturzrisikos sehr wichtig, da Halsbandleguane ausgesprochen kletterfreudig sind und auch an senkrechten Wänden (sofern Halt für ihre Krallen vorhanden ist) hochklettern.

Temperaturen und Beleuchtung

Eines muss bei unseren Leguanen beachtet werden - ein Heizstein oder Elsteinstrahler ist für diese Art nicht geeignet. Die Wärme muss von oben in Verbindung mit Licht kommen.
Das heißt, man muss die Beleuchtung und die Wärmeerzeugung kombinieren. Dabei darf keiner von beiden Aspekten zu kurz kommen.
Der Halsbandleguan mag es zum einen sehr hell und zum anderen auch warm. Es sollte weiters im Terrarium verschiedene Temperaturzonen geben die von einer Seite zur anderen von ca. 28°C auf 35°C ansteigen. Dazu sind lokale Sonnenplätze in denen die Temperatur bis zu ca. 45°C ansteigt anzuraten. Im Idealfall gibt es auch in jeder Temperaturzone jeweils ein Versteck damit die Tiere sich jeweils in ihrer gewünschten Temperaturzone zurückziehen können.
Als Grundbeleuchtung haben sich in letzter Zeit die sogenannten T5 Leuchtstoffröhren sehr gut bewährt und bieten gegenüber anderen Beleuchtungen Vorteile.
Zum einen sind die T5 Leuchten in der Relation von Lichtstärke zu Wattstärke besser als viele andere Beleuchtungsarten und als Ausführung mit Vollspektrumröhren bieten sie auch eine sehr angenehme Lichtfarbe.
Für die Temperatur sind wiederum Metalldampflampen sehr gut geeignet allerdings sind hier bereits 35W Versionen so stark, dass diese im Lichtkegel teilweise Temperaturen über 60°C erzeugen können. Daher muss hier ein Mindestabstand unbedingt eingehalten werden um eine Überhitzung zu vermeiden.
Für die UV-Beleuchtung (die unbedingt vorhanden sein sollte) gibt es mittlerweile viele verschiedene Hersteller und die Möglichkeiten reichen von Energiespar-UV-Leuchten bis zu UV-Metalldamflampen.
In sehr kleinen Terrarien ist eine Energiesparlampe mit UV Abgabe wohl noch ausreichend aber sobald das Terrarium größer wird, ist deren UV-Abgabe und Reichweite der UV-Strahlung nicht mehr ausreichend. Hier sollte man zu besseren und stärkeren Versionen wie z.B. eine UV-Metalldamflampe wechseln.
Wichtig: für jede UV-Lampe gibt es einen Mindestabstand der auf keinen Fall unterschritten werden darf. Zuviel oder zu starkes UV-Licht ist selbst für lichthungrige Leguane gefährlich und kann zu Verbrennungen oder anderen Krankheiten wie z.B. Augenproblemen führen.

Fütterung

Da der Halsbandleguan von Natur aus ein sehr aktiver Zeitgenosse ist und sich in der Regel auch viel bewegt und rumspringt, ist auch eine regelmäßige und angemessene Fütterung notwendig.
Im Gegensatz zu Pythons, die relativ selten gefüttert werden, ist es bei den Leguanen notwendig diese als Jungtiere jeden Tag und später alle 2 Tage zu füttern.
Da man auch hier die natürliche Nahrungsquellen nicht in Gefangenschaft bieten kann, sind auch die Futtertiere begrenzt aber dennoch kann man hier etwas Abwechslung in Form von Insekten bieten.
Als Möglichkeiten gäbe es z.B. Heuschrecken, Heimchen, Grillen oder aber auch Wachsmaden. Allerdings muss man hier darauf achten, dass man vor allem von sehr Chitinhältigen Futtertieren (Mehlwürmern, Zophobas, manche Grillenarten usw.) nur sehr wenig verfüttert da Chitin nicht verdaut werden kann und dies zu gesundheitlichen Problemen wie z.B. Verstopfung führen kann. Auch sehr fette Insekten sollten nur mit Maß und Ziel gegeben werden.
Als sehr gut verträglich haben sich Heimchen erwiesen aber jeder dem in der Wohnung Heimchen entkommen sind kann bestimmt den großen Nachteil von Heimchen nennen. Vor allem Heimchen können sich in der Wohnung vermehren und finden in jedem noch so kleinen Spalt Unterschlupf. Selbst unter noch so einen kleinen Spalt können sich Heimchen quetschen und sind mühsam einzufangen.
Zusätzlich sollten Futtertiere auch regelmäßig mit Calziumpulver bestäubt werden um den Tieren eine ausreichende Calziumversorgung sicher zustellen. Weiters sollten die Futtertiere einmal wöchentlich mit Vitaminpulver (z.B. Korvimin für Reptilen) bestäubt werden.
Das Calcium:Phosphorverhältnis der Futtertiere sollte möglichst optimal am Bedarf der Leguane orientiert sein, da auch eine zusätzliche Ca-Gabe teilweise nicht ausreicht um ein extremes Missverhältnis auszugleichen.
Wenn das Ca:P Verhältnis im Leguan ins Ungleichgewicht gerät können Knochendeformationen die Folge sein. Bessere Ca:P Werte haben z.B. Heimchen.

Überwinterung

Bei dieser Art ist eine jährliche Überwinterung unbedingt einzuhalten. In der Winterruhe wird der Stoffwechsel der Tiere beinahe auf Null reduziert und sie können sich etwas erholen. Auch gilt die Überwinterung als Einleitung der Paarung die nach einer erfolgten Überwinterung beginnt.
Überwinterungsmöglichkeiten gibt es einige aber nicht immer lassen sich alle auch umsetzen. Das größte Problem ist es meistens die notwendigen Temperaturen stabil zu halten. Die Temperaturen liegen hierbei ca. zwischen 7°C und 10°C.
Ob man die Tiere hierbei in einem Kühlschrank oder im Keller etc überwintert bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist hierbei nur, dass die Temperaturen möglichst stabil gehalten werden.
Ungefähr 1-2 Monate vor der tatsächlichen Überführung in das Winterquartier muss bereits mit den Vorbereitungen und der Reduzierung der Beleuchtungszeit begonnen werden. Die Tiere selbst beginnen auch meistens von selbst ruhiger zu werden und sind immer länger in ihren Verstecken zu finden.
In der Vorbereitung auf die Überwinterung wird nun die Beleuchtungszeit stetig reduziert und auch die Futteraufnahme der Tiere geht zurück. Auch ist es ca. 8 Wochen vor der eigentlichen Winterruhe erforderlich, die Tiere mittels einer Kotprobe auf Parasiten untersuchen zu lassen und eine etwaige Behandlung noch rechtzeitig abschließen zu können.
In den letzten 2 Wochen vor der tatsächlichen Überführung dürfen die Tiere nicht mehr gefüttert werden, damit sich der Darm der Tiere komplett entleeren kann. 2 Tage vor der Überführung können die Tiere nochmals kurz in handwarmen Wasser gebadet werden. Dies dient vorwiegend damit die Tiere nochmals Wasser zu sich nehmen können, in zweiter Linie damit sich der Darm komplett entleert. Nach dem Bad ist unbedingt erforderlich, dass sich die Tiere komplett trocknen können.
Wenn dies nun alles geschehen ist, können die Tiere in ihr Winterquartier überführt werden und verbleiben für 2-3 Monate bei 7-10°C. Man sollte hierbei allerdings die Tiere einmal wöchentlich kurz entnehmen und den Zustand der Tiere überprüfen und kann ihnen ggf. mit einer Pipette etwas Wasser anbieten. Sollte es hierbei zu Problemen kommen muss man entscheiden ob man mit der Überwinterung weiter fortfährt oder vorzeitig abbricht.
Man sollte aber dabei eines nicht vergessen. Jede Überwinterung ist auch eine Gefahr für die Tiere und früher oder später wird ein Tier während oder kurz nach der Überwinterung versterben. Dies kann man, selbst wenn man alles unternimmt was nur irgendwie möglich ist, nicht verhindern. Es ist nun mal ein Restrisiko vorhanden - aber dennoch ist eine Überwinterung für die Leguane von Vorteil.